Gay community app deutsch

gay community app deutsch

Damit stehen potenziell alle Ägypter unter Druck, die zu sexuellen Minderheiten gehören. Die digitalen Plattformen hätten LGBTQ-Personen zwar "ermöglicht, sich selbst auszudrücken und ihren Stimmen dadurch mehr Gehör verschafft", so Younes. Das ist nicht gerade unwichtig in einem Umfeld, in dem Homosexualität oft gesellschaftlich tabuisiert wird und teilweise sogar bis heute als Krankheit gilt.

Doch dadurch, dass auch Sicherheitskräfte anonym auf diesen Plattformen unterwegs sind, seien diese "zugleich aber auch zu Instrumenten staatlich geförderter Unterdrückung geworden", kritisiert HRW-Vertreterin Younes. Etwas anders sieht es Ahmed El Hady. Der der in London lebende, in der ägyptischen LGBTQ-Community engagierte Neurowissenschaftler will die These von einem verstärkten digitalen Durchgreifen des Staates nicht bestätigen.

Lobna Darwish, Forscherin für Geschlechterrechte bei der in Kairo ansässigen Egyptian Initiative for Personal Rights EIPR , bestätigt diese Sicht. Allerdings seien die Zahlen in Ägypten in diesem Zeitraum "mehr oder weniger gleich" geblieben. Die meisten Personen wurden jedoch verhaftet, nachdem sie eine der weitverbreiteten Dating-Apps wie Grindr , Tinder oder WhosHere genutzt hatten.

Für die Aktivisten besteht kein Zweifel daran, dass die ägyptische Polizei auf diesen Apps gefälschte Konten anlegt. Oftmals bitte der vermeintliche Partner am anderen Ende der digitalen Verbindung vor dem ersten Treffen darum, Kondome mitzubringen. Schon beim ersten Treffen würden kontaktsuchende Leute oftmals festgenommen.

Die von ihnen mitgebrachten Kondome gälten dann als Beweismittel für angebliche Sexarbeit. Zumeist würden sie dann auf Grundlage des Gesetzes Nr. Dieses dient offiziell der Bekämpfung der Prostitution. Neben Kondomen gilt dabei mitunter sogar bereits der Besitz von Bargeld als belastend.

Homosexualität ist in Ägypten zwar nicht offiziell verboten. In Ägypten hat sie sogar zugenommen. In der Folge förderte sie an Schulen 'Sensibilisierungskampagnen' gegen LGBTQ. Viele Aktivisten haben zwar in letzter Zeit keine Zunahme digitaler Angriffe beobachtet. Mashrou' Leila war eine populäre libanesische Independent-Popband.

Aufgrund anhaltender, gegen ihre Songs gerichteter Kampagnen wie auch der Diskriminierung ihres schwulen Leadsängers Hamed Sinno löste sie sich im Spätsommer vergangenen Jahres auf. Im September hatte die Band in Kairo ein Konzert gegeben, in dessen Verlauf einige Aktivisten Regenbogenfahnen zur Unterstützung der LGBTQ-Gemeinschaft in Ägypten schwenkten.

Später verbreiteten sich Fotos und Videos der Szene in den sozialen Medien. Daraufhin verhaftete die ägyptische Sittenpolizei sieben Personen, die wegen angeblicher öffentlicher Unsittlichkeit oder Anstiftung dazu zu unterschiedlich langen Haftstrafen verurteilt wurden.

Eine der Festgenommenen, die ägyptische Feministin und lesbische Aktivistin Sarah Hegazi, wurde später zu einem tragischen Symbol.

Gay community app deutschland: vernetzung und austausch

Angeblich auf Anweisung der Polizei wurde Hegazi von anderen weiblichen Gefangenen gefoltert und sexuell missbraucht. Rund drei Jahre, nachdem ihr in Kanada politisches Asyl gewährt worden war, beging die Jährige dort Selbstmord, ausgelöst von schweren, offenbar durch das Trauma der Misshandlung ausgelöster Depressionen.

Die Band M ashrou' Leila erinnerte auf ihrem Twitter-Account an die Aktivistin. In Reaktion auf die jüngsten Warnungen von LGBTQ-Aktivisten hat die in den USA ansässige Dating-App Grindr für ihre Nutzer in Ägypten eine Warnung in englischer und arabischer Sprache eingerichtet. Zudem hat sie Konten von echten Community-Mitgliedern übernommen, die bereits festgenommen und deren Handys beschlagnahmt wurden.